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Der Besuch der alten Dame  
Der Besuch der alten Dame

von Friedrich Dürrenmatt
 
Vorgestellt von: Ophelia Immortal (Ravenclaw)


Allgemeines zum Buch Der Besuch der alten Dame und dem Autor Friedrich Dürrenmatt

So langweilig und neutral der Titel der Tragikkomödie „Der Besuch der alten Dame“ auch klingen mag, es ist wohl eines der Werke Friedrich Dürrenmatts, das am meisten zum Nachdenken über unsere Gesellschaft anregt, trotz oder gerade wegen der grotesken und skurrilen Charaktere und Situationen. Empfehlenswert ist das Stück für Jugendliche über 15 oder 16 Jahren, da nicht gerade zimperlich über die Gesellschaft geurteilt wird, und man das richtig reflektieren sollte.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt

Eine heruntergekommene Kleinstadt namens Güllen, wirtschaftlich am Ende, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Stadt, die früher eine wahre Kulturstadt war und in der Blüte des Humanismus stand, ist völlig isoliert. Die einzige Hoffnung der verarmten Bewohner ruht auf einer Person: Der titelgebenden alten Dame, Claire Zachanassian. Jene stets in schwarz gekleidete Frau reist per Zug mit ihrem Gefolge an, Butler, Ehemann, der nächste Ehemann, Nummer neun, reist bereits mit, sowie einige andere skurrile Gestalten und sehr viel Gepäck. Das Wohl der Stadt ruht in ihren Händen, denn diese amerikanische Multimillionärin ist eine geborene Güllenerin. Damals, vor über vierzig Jahren, hieß sie noch Kläri Wäscher. Nun kehrt sie reich und betagt in ihre alte Heimatstadt zurück – doch gewiss nicht aus reiner Nostalgie und Sehnsucht nach guten alten Zeiten. Im Gegenteil: Sie will sich ihre Rache erkaufen. Natürlich hoffen die Güllener auf eine milde Spende der Millionärin, auf das Mitleid, das sich in ihr regt, wenn sie sieht, wie herabgekommen das ehemals schöne Städtchen ist. Doch Mitleid ist nicht Claires Art. Sie bietet eine Milliarde, verteilt auf die Stadt und die einzelnen Bewohner, gegen das Leben Alfred Ills. Die Geschichte hinter diesem Mordauftrag ist tragisch und mitreißend: Damals, vor 40 Jahren, als sie plötzlich aus der Stadt floh, schwängerte der heute ca. 65-jährige Krämer das junge Mädchen. Doch er bestritt die Vaterschaft, sogar vor Gericht, und bestach sogar Zeugen, um sich deren Falschaussage zu erkaufen. Kläri musste entfliehen, ihr Kind abgeben, es starb sehr früh, sie wurde zur Prostituierten. Doch das Schicksal wandte sich zum Guten für sie. Dennoch – nun da sie Geld und Macht hat, will sie es Ill heimzahlen. Sogar die beiden Zeugen, die gegen sie aussagten, und behaupteten sie geschwängert zu haben, ließ sie aufspüren, blenden und kastrieren. Auch sie sind nun mit in ihrem grotesken Gefolge. Verkrüppelt, verdummt und gestraft. So möchte sie gleich der Medea Gerechtigkeit für Blut, und fordert die Bewohner Güllens auf, Alfred Ill, den ehemals beliebten ürger, der bald zum Bürgermeister hätte gewählt werden sollen, zu töten. Die Bekanntmachung der wahren Geschichte beschämt Alfred natürlich, genau so wie dessen Frau, er zieht den Zorn der restlichen Güllener auf sich, die ihn für sein Verhalten damals nun verurteilen. Doch ihn zu töten wagt noch keiner. Feierlich wird der Deal, den Claire vorschlägt, vom Bürgermeister abgelehnt. Dennoch will Claire warten. Und der Wohlstand in Güllen steigt bald schon tatsächlich, und ebenso die Schulden, die gemacht werden. Denn das Geld ist schließlich nicht da. Noch nicht. Denn ein jeder wartet darauf, dass jemand Alfred umbringt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, denn jeder Tag, an dem teurere Zigaretten, teurerer Cognac, Sportwägen etc. gekauft werden, zieht die Schlinge enger um den Hals Alfred Ills …

Die Meinung von Ophelia Immortal (Ravenclaw) zu Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt

„Der Besuch der alten Dame“ mag ein typisches Beispiel für Schullektüre sein, die man gelesen haben muss. In diesem Fall halte ich das aber für absolut gerechtfertigt. Der zynische Humor Dürrenmatts greift perfekt, obwohl man diese Art Humor natürlich einfach mögen muss. Die Ernsthaftigkeit leidet dennoch nicht unter dem feinen, wohlgesetzten Humor. Das Buch ist kurzweilig, und man hat das Gefühl, es ist viel zu schnell zu Ende. Dass es als Bühnenstück geschrieben ist, macht es vielleicht sogar noch wirkungsvoller. Dürrenmatt hält in gewohnter Art der Gesellschaft den verzerrten Spiegel der Groteske vor. Was würden wir tun, um unseren Wohlstand wiederzugewinnen oder zu behalten? Sogar morden? Eine Frage der Moral, die immer aktuell sein wird. Man wird nachdenklicher nach Genuss dieser Lektüre und beobachtet kritischer. Man möchte sich eigentlich die Haare raufen, wenn man liest, wie herzlos und korrupt die Güllener doch handeln, dennoch muss man lachen, weil die Situationen so herrlich skurril sind. Wer den Humor von Dürrenmatts „Der Physiker“ mochte, wird auch dieses Werk lieben.

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